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AutorenbildSarah Schoeneich

Starke Routinen = glückliches Leben?

Aktualisiert: 9. Apr. 2023

Ständig wollen mir irgendwelche Werbemaßnahmen weismachen, dass ich "nur" dies oder das zu klicken brauche und dies und das zu tun habe, um ein rundum erfülltes Leben zu führen. Ein großer Teil dessen dreht sich um starke Routinen: morgens erstmal joggen gehen, dann am besten ne Runde Yoga und Meditation, bevor ich mich dann meinen am Abend zuvor eingeweichten Overnight Oats widme und meine Träume journale. Bevor ich dann regulär und gut gelaunt zur Arbeit gehe, versteht sich.


Bild einer Morgenroutine mit Kaffee, Buch und Tagebuch

Versteh mich nicht falsch. Ich habe nichts dagegen auszusetzen, sondern bewundere Menschen sogar, die das tatsächlich hinkriegen (denn die gibt es sicherlich). Mir fällt es jedoch immer wieder so ultra schwer.


Natürlich kann man jetzt argumentieren: wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe, Disziplin ist eine Frage der Entscheidung und Willenskraft. Ja. Und gleichzeitig sind aus meiner Perspektive einige Gründe wirklich legitim und schwierig zu bewältigen.


Ich hab beispielsweise einen inneren Anteil, der verhindern will, dass ich in starke Freude oder in Wut komme, weil ich gelernt habe, dass das Leute oft überfordert und ich damit zu viel bin.

In guten Phasen, in denen ich mich wohl fühle und alles wie am Schnürchen läuft, schleicht der sich gern mal ein und dämpft das wieder. Mit unterschiedlichen Strategien, eine davon ist essen. Dann geht bei mir ein kleiner Teufelskreis los aus essen und weniger Bewegung, bis ich mich dann komplett unwohl fühle.

Mist, Routine wieder nicht eingehalten. Futter für den inneren Anteil, weil er dann sagen kann: Ha! Ich hab's doch gewusst: War eh falsch mit der Freude.


Puh. Wie also damit umgehen?

Für mich funktioniert folgendes ganz gut:


  1. Die Erlaubnis geben: Wenn ich mich nicht auch noch dafür kasteie, dass ich meine Routine (und sei es nur die kleine Yogasession am Morgen) mal wieder nicht einhalte, sondern ich mir die Erlaubnis dafür gebe, dass es mal so laufen darf und auch mal so, dann ist das schon mal viel weniger Druck für mich. Ich weiß mittlerweile, dass bei mir diese Phasen gibt (die übrigens auch zyklusabhängig sind) und kann mich darauf einstellen, bzw. mir selbst sagen (und es auch glauben), dass es auch wieder anders wird.

  2. Dazu gehört natürlich eine gewisse Bewusstheit und Selbstkenntnis. Ich probiere also, mich oft selbst zu beobachten und mich mitzubekommen. Manchmal checke ich auch erst spät, dass ein Anteil die Regie übernommen hat, der jetzt nicht so hilfreich ist, aber wenn ich es überhaupt bemerke, habe ich schon viel gewonnen.

  3. Mach's kleiner: Das Beispiel aus dem ersten Absatz ist für mich total überfordernd. Und manchmal ist es wie gesagt schon eine Errungenschaft, morgens 5 Minuten Yoga zu üben (nicht, um irgendwelchen Ratgebern zu folgen, sondern weil ich festgestellt hab, dass ich dann angenehmer in den Tag starte - siehe Punkt 2.). Vielleicht genügt es auch schon, dir beim Zähneputzen eine Intention für den Tag zu setzen. Dein Hirn glaubt, was du ihm erzählst.

  4. Tricks Dich selbst aus: (Für diesen Punkt ein riesiges Danke an meine Mentorin Lara Koop!) Nutze dein Handy oder auch Post its, die du dir zuhause überall hinklebst. Ich mach das so mit Affirmationen, die meinen Glaubenssatz, ich sei nicht genug, außer Kraft setzen sollen. Es funktioniert. Etwas zu glauben, bedeutet, es oft genug gedacht zu haben. Und wenn du dir selbst immer wieder das Gegenteil sagst, dein System mit neuen Informationen fütterst, dann wird das einen Effekt haben. Auch für Erinnerungen an Rituale können Apps oder Post its oder Kalendereinträge im Handy nützen. Und wenn du bspw. dir selbst nicht glaubst, wenn dein Handy dir morgens sagt, Yoga täte dir gut, dann schreib dir gleich die positiven Auswirkungen mit auf. Wissen + Übung = Veränderung. Und ganz wichtig: kehr auch immer mal zu Punkt 1 zurück, wenn's grad nicht so läuft.


Bild von einem meiner Post its mit der Aufschrift „Ich bin gut genug“

Ich wünsche dir, dass du so gut für dich sorgst, wie es eben gerade geht.


Und wenn Du Dir dafür Unterstützung wünschst, dann schreib mir gern eine Mail für ein kostenloses Erstgespräch (auch online möglich) oder komm zu einem meiner Workshops und Retreats.


Herzlich


Deine Sarah

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